Ein Deutscher Bad Boy

Porsche.

Um es zu so einem weltberühmten Mythos zu schaffen, bedarf es so einiges. Herausragende Beständigkeit zum Beispiel, und zwar in allen Bereichen. Und nach jeder Sensation fragt man sich doch, und wie geht es weiter? Was kommt noch, was als nächstes? Wo geht die Reise hin? Antworten für die Zukunft kommen aus Zuffenhausen und haben einen Namen: der neue Panamera GTS.

Du oft muss man sich doch entscheiden, wofür braucht man das Auto? Soll es praktisch sein?
Sinnvoll? Spaß bringen? Familie, Hund, mehr Gepäck, Berge? Oder doch lieber nachts freie Autobahnen? (Also
zumindest in Deutschland. Pardon liebes Österreich und geliebte Schweiz!) Nun, wir hätten da einen Geheimtipp
im Angebot, der einen sagenhaften Spagat schafft: der neue Panamera GTS. Eine komfortable Limousine für
vier oder fünf Personen mit fünf Türen im höchstem Luxus und Rennmaschine in einem. Schwer zu glauben?

Ja, verstehen wir. Aber doch, es ist ein Traum auf Rädern!
Seit Markteinführung 2009 sprechen unzählig verkaufte Modelle für den eigenen Erfolg. Die erste Luxus-Limousine
aus Stuttgart ist ein voller Erfolg. Und somit ist klar, dass diese Reise noch sehr weit gehen wird! So ein wunderschöner Kraftprotz, filigran und doch aggressiv.


Es geht zur Präsentation des neuen Panamera GTS’ in den Süden auf die schöne Halbinsel Bahrain. Viel Wüste,Ölpumpen, über 30 Grad Celsius und eine internationale Rennstrecke: Bahrain International Circuit. Dass er in der Stadt alleine an der Ampel bereits alle Rekorde bricht, glauben wir sofort. Hier reicht ein Blick auf sein Design.
So sexy, so stimmig. Nein, wir wollen mehr! Hier kommt die Rennstrecke gerade recht, ein perfekter Ort, um dem Superhelden auf den Zahn zu fühlen. Denn wir wollen an die Grenzen: und zwar mit dem Auto wie auch dem Fahrer. Was jetzt fast schon wieder sympathisch ist, denn man sitzt ja in einem Boot. Also, das Boot und der Fischer, in dem Falle. Perfekt abgestimmtes Zusammenspiel von Fahrkunst und perfektem Autobau. Wir steigen ein, verlieben uns sofort in den Moment. Ultra schickes Design, super moderner, großer Touchscreen als Anzeige, bildschönes Leder, hochwertigste Ziernähte. Duft von neuem Leder raubt die Sinne. Das Lenkrad.
Man streichelt erst kurz drüber, so viel Wertschätzung und Respekt empfindet man, bevor man langsam die Seiten
fest greift. Davon werden wir nachts noch träumen.

Doch Fokus nach vorne, auf die Straße. Ein Instruktor gibt uns
noch ein Walkie-Talkie für die Mittelkonsole. Hierüber erfahren wir die Kommandos, damit auch alles gut abläuft.
In einer Dreierkolonne fahren wir aus der Box: Der Profi voraus, wir und ein Kollege je in einem Auto hinterher. In der ersten Einführungsrunde wird sachte der Parcours kennengelernt, die Kurven beschnuppert, sich mit dem Auto vertraut gemacht. Und dann endlich: Vollgas! „Also, jetzt wird’s ernst!“ rauscht es durchs Walkie-Talkie. Der Instruktor zieht nach vorne ab, der Kollege hinterher und wir als Rücklicht noch etwas vorsichtig aufs Gas. Nicht ganz zufällig haben wir übrigens gerne hier die Vorfahrt gelassen, um somit das Meiste herauszuholen. Denn erstens sind Rennmaschinen über 460 PS und gefühlten 140.000 Euro Listenpreis nicht immer normal unter dem eigenen werten Popo und zweitens sind Rennstrecken auch eher selten. Und drittens, dass man tatsächlich mal alleine in einem aufgeräumten Auto voll auf Gas und Bremse steigen darf.


Kurz: Ungewohnte Situation für doch gewohnte Autofahrer.
Es geht in die erste Kurve. Es muss abgebremst werden, von inzwischen 140 km/h zurück auf 55 km/h in drei Sekunden. Mit Mut kräftig auf die Bremse. Der Gurt greift, große Augen, der Magen drückt nach vorne, wir lehnen uns in die Kurve. Kurve gemeistert, Fuß auf ’s Gas, ganz runter, der Motor röhrt, Kickdown, es drückt uns zurück in den Sportsitz, samt Magen. Die Mundwinkel gehen nach oben.
Schumacher mein Name, angenehm. 150 km/h, nächste Schikane. Wir werden besser, von Kurve zu Kurve. Das völlige Abbremsen wird immer vertrauter, wir lernen, ab welcher Geschwindigkeit und welchem Winkel wir auszubrechen zu drohen. Eine Sensibilität für etwaige Geschwindigkeits-begrenzungen waren übrigens deutlich einfacher abgelegt.
Zweite Runde inzwischen gut geschafft! „So, wir wechseln hinten! Mitte fährt nach rechts und langsamer, hinten überholt“, Musik in unseren Ohren. Mit erhobener Brust wagen wir uns an dem Kollegen vorbei, nah ans Heck des Profis.


Der Tausch war vollbracht, auf ein Neues! „Hoffentlich hast Du gut aufgepasst da hinten! Dann mal los!“, wir grinsen
leicht, etwas frech sogar. `Fahr nur zu´, murmelt es leise über die Lippen. Der Profi geht auf ’s Gas und zischt ab, wir
hinterher. 5.000 Umdrehungen, Sport-Modus Plus, Kopf nach vorne, 165 km/h, abgebremst auf 65km/h, hart in der
Kurve, zu hart, Reifen schon auf der Streckenbegrenzung, wir müssen abreißen lassen, in der Kurve noch mal bremsen, es treibt uns raus aus der Ideallinie, 40 km/h, – verdammt!
Vergeigt! Der Instruktor immer kleiner voraus, der Kollege sehr nah im Rückspiegel. „Fast, Alex! Jetzt wolltest Du etwas zu viel, Du bist zu schnell in die Kurve“, folgt die Watschen direkt durch den Lautsprecher — „nächstes Mal etwas langsamer und noch härter abbremsen, dann wird’s“. Deutlich vorsichtiger wird wieder beschleunigt, man fängt von vorne an, nächste Kurve. Und wir korrigieren: Schumacher in Ausbildung.
Fazit: Mehr als Daumen hoch und von uns persönlich getestet und APPROVED! Jeder kommt hier auf seine
Kosten und muss kaum Abstriche machen. Ein Garant also für beste Momente auf der Straße. Wir wünschen schon
mal gute Fahrt!

Hard Facts: Dieses Fahrwunder gibt es ab138.493 Euro.
Bei 235 Gramm/km Emission und einem kombinierten
Verbrauch von nur 10,3 Liter/100 km. Die Karosserie wurde
länger, das Auto misst nun 5 Meter in der Länge und knapp
1,9 Meter in der Breite. Auch mit 50 Litern im Kofferraum
fasst er sehr viel und macht somit bei jedem Einkauf mehr
als glücklich, denn Platznot war gestern.

Mehr Informationen unter www.porsche.de

Text: Alexander Lewinsky

Photocredit: Courtesy of Porsche.de

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