Je lauter, desto besser?

Oder das Geheimnis dahinter, warum Frauen so laut stöhnen.

Beim Sex ist es wie auf dem Tennisplatz: Die Frauen stöhnen lauter. Aber wieso? Wieso stöhnen ausgerechnet wir Frauen lauter?

Auf verbale Zustimmung beim Sex fährt so gut wie jeder ab. Eine erst kürzlich veröffentlichte Studie bestätigt: Bei der Mehrheit der Befragten sorgt eine direkte Bestätigung beim Liebesspiel für besseren Sex. Allerdings reicht dafür schon der einfache Satz „Ich mag das“, wie die Untersuchung herausgefunden hat. Einige Männer messen ihre Qualitäten aber daran, ob die Partnerin beim Sex laut stöhnt – ein fataler Fehler, wie zwei britische Forscher in einer anderen Studie vermuten.

Eine weitere Erklärung für unser lautes Stöhnen liefert der Psychologe und Buchautor Christopher Ryan. Die weiblichen Laute während des Liebesspiels wurden analysiert und sie liegen im Ursprung der Evolution.

Der Psychologe erklärt das Verhalten der Weibchen durch die Spermienkonkurrenz, die der britische Primatologen Stuart Semple beim Paarungsakt unserer Vorfahren entdeckt haben will. Demnach locken die Paarungsgeräusche des Weibchens weitere Männchen an, deren Samen dann in Wettbewerb mit jenem des vorherigen Sexualpartners trete. Die Lustgeräusche werden laut Semples Studie umso länger und komplexer, je höher der soziale Rang des Sex-Partners ist – zudem soll die zeitliche Nähe zum Eisprung das Ausmaß der Laute positiv beeinflussen.

Eine weitere Hypothese sieht einen anderen evolutionären Vorteil des Gestöhnes: Die Männer sollen durch die Geräusche schneller zum Höhepunkt kommen. Manche Prostituierte würden, wie Ryan bemerkt, dieser Analyse sicher zustimmen. Dennoch bleiben laut dem Buchautor Zweifel: „Männliche Primaten sind nicht gerade bekannt für ihre Ejakulationsprobleme.” Auch heute seien viele Männer häufig eher zu früh, als zu spät dran. Vielleicht wäre es also für die ein oder andere Frau besser, sich das Stöhnen ein wenig abzugewöhnen.

Eine andere Sichtweise bietet die bereits oben erwähnte aktuelle Studie der beiden Wissenschaftler von der University of Central Lancashire und der University of Leeds. Sie haben für diese Untersuchung 71 Frauen im Alter zwischen 18 und 48 Jahren dazu befragt, welche Geräusche sie wann und warum beim Sex von sich geben.

Das Ergebnis ist leider für die Männerwelt sehr drastisch – und der Glaube an die Evolutions-Theorie bei weitem besser zu verkraften: Die meisten Frauen stöhnen – aber nicht aus Lust, sondern aus den verrücktesten Gründen. Stolze 87% der befragten Frauen gaben an, das Stöhnen bewusst einzusetzen, um ihrem Partner ein gutes Gefühl zu geben. 66% der Frauen um den Höhepunkt des Mannes zu beschleunigen.

Aber was treibt Frauen zu solchen Handlungen? Die meisten Frauen würden laut der Studie während des Vorspiels oder beim Oralsex zum Höhepunkt kommen, seltener beim Vaginalverkehr. Viele Frauen möchten ihren Orgasmus eher im Stillen genießen, anstatt dabei laut zu stöhnen. Das Stöhnen diene vielmehr der Manipulation des Mannes, damit er schneller fertig wird. Als Gründe wurden von den Frauen unter anderem Unbehagen, Langeweile oder Müdigkeit angegeben. Die Ergebnisse dieser Untersuchung unterstreichen einmal mehr, wie weit viele Paare noch davon entfernt sind, auf einer Wellenlänge beim Sex zu kommunizieren. Was absolut schade es. Denn ein lusterfülltes Stöhnen kann so unfassbar gut für einen selber und für die Partnerschaft sein.

Männer da draußen – legt nicht zu viel wert auf solche Studien sondern entdeckt selber, was da eigentlich genau unter euren Decken passiert!

 

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