Ausstellungstipp: „Demons“ von Alexander Höller

„Demons“– so heißt die Ausstellung von Alexander Höller, die von 10 Mai bis 07 Juni 2025 in der Galerie Hegemann in München stattfindet. Wir verraten euch, was hinter den schaurig schönen Werken des jungen Künstlers steckt.

Doch erstmal auf Anfang: Alexander Höller, 1996 in Schweinfurt geboren, bemalte schon als Kind Steine und verkaufte sie anschließend. Mit 17 verließ er das Gymnasium vorzeitig: „Ich habe die Schule abgebrochen, nicht um Künstler zu ‚werden‘, sondern um Künstler zu ‚sein‘.“, sagt er heute. Weil er noch zu jung war, besuchte Alexander Höller ein Jahr lang die private Freie Kunstwerkstatt in München. Schließlich wurde er zum Wintersemester 2015 – übrigens ohne Abitur – als Student an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg angenommen. Dort studierte er unter anderem bei Professor Thomas Hartmann. Von 2018 bis 2020 absolvierte er mit Diplom die Akademie der Bildenden Künste in München. Seine Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen in Deutschland, Österreich und den USA gezeigt, etwa in Berlin, Wien und Miami.

Der junge Künstler Alexander Höller arbeitet in seinem Atelier vor den Toren Münchens meist bis tief in die Nacht, untermalt von harter und treibender Rockmusik. Credit: Andreas Huber.

Mit der neuen Werkreihe „DEMONS“ greift Alexander Höller ein klassisches Thema der Kunstgeschichte auf – und interpretiert es auf zeitgemäße Weise neu. In seinen Arbeiten treffen diese alten Vorstellungen auf moderne Formen und Farben. So entsteht ein spannendes Zusammenspiel zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

KING OF SOCIETY (2024) Alexander Höller. Credit: Hagen Schäfer.        

Inhaltlich geht es um mehr als nur um das Dunkle oder Bedrohliche. Die Werke thematisieren innere Konflikte, aber auch persönliche Entwicklung und die Suche nach einem Ausweg. Höller knüpft dabei an Motive an, die schon Künstler wie van Gogh oder Edvard Munch beschäftigt haben. Dämonen stehen hier sowohl für Belastung als auch für kreative Kraft.

VENOM (2023) Alexander Höller. Credit: Hagen Schäfer.

Optisch zeigt sich das in fragmentierten Gesichtern – Augen, Münder und Zähne, die zu maskenhaften Kompositionen zusammengefügt sind. Die Formen wirken bewusst unvollständig und aufgebrochen. Linien und Flächen scheinen aus dem Gleichgewicht geraten, was den Bildern eine besondere Spannung verleiht. Trotz der Reduktion entsteht eine malerische Tiefe, die den Blick fesselt.

DAMIANO (2023) von Alexander Höller. Credit: Hagen Schäfer.

Farbe und Technik spielen eine zentrale Rolle. Starke Schwarz-Weiß-Kontraste treffen aufleuchtende Komplementärfarben wie Rot und Grün oder Orange und Blau. So entsteht ein Wechselspiel aus Dunkelheit und Lebendigkeit. Die düsteren Elemente werden dabei nicht verdrängt, sondern in eine neue Bildsprache überführt. Höller arbeitet mit verschiedenen Materialien wie Spraypaint, Ölkreide und Acryl. Viele Werke entstehen auf übereinanderliegenden Papierschichten, oft basierend auf älteren Arbeiten. Das verleiht den Bildern Tiefe und eine fast skulpturale Wirkung. Der gestalterische Prozess spiegelt dabei den inneren Wandel wider – vom Chaos zur Ordnung, vom Dunkel ins Licht.

 

BLISS (2024) von Alexander Höller. Credit: Hagen Schäfer.

 

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