Gemütlichkeit am Tegernsee

Es ist doch schon immer ein gewisser Zauber, der in der Luft liegt, wenn man ein wunderschönes Hotel mit Vergangenheit betritt. Unzählige Gäste stiegen hier bereits ab, einige Direktoren hinterließen ihre Handschrift in der der Führung, die wildeste Nächte wurden gefeiert. Aber am spürbarsten: das Gebäude kann Geschichten erzählen. So verhält es sich auch mit dem alten Gasthof der Familie Bachmair am Tegernsee.

Dezenter Luxus und moderne Eleganz treffen auf bayerische Gemütlichkeit. Die Angestellten tragen stilvolle Tracht und empfangen die Gäste mit einem herzlichen „Servus“. Man fühlt sich sofort daheim und wohl empfangen. Nach einem feinen, kühlen Glas Schampus geht es Richtung Zimmer. 141 Zimmer und Suiten stehen zur Auswahl.

Doch let’s talk food: es geht zum Abendessen. Uns stehen grundsätzlich zwei Restaurants zur Auswahl: Die klassische Stuben zum einen, mit herausragend traditioneller, bayerischer Küche, um die schönsten Seiten der einheimischen Küche zu genießen. Natürlich in uriger Stimmung und mit herzlichem Service. Unsere Empfehlung: Simmentaler Rinderlende, rosa gebraten mit gegrilltem Selleriestampf, eingelegten Perlzwiebeln und Wasserspinat.

Dazu einen der besten Rotweine: 2016 Hito Tempranillo, Ribera del Duero. Zum niederknien. Und nachbestellen! Zum süßen Abschluss sollte man sich die Buchteln nicht entgehen lassen. Im Pfanderl gebacken mit Rhabarber, Erdbeeren und Sauerrahmeis. Wir sterben. Und wollen einen Nachschlag. Bitte! Doch nun zum zweiten Restaurant: dem einzigen Japaner am Tegernsee, der Mizu Sushi Bar. In beeindruckenden Räumen voller Stuck werden Träume aus Nigiri, Sashimi, oder Maki zur Realität. Völlig authentische Kochkunst aus Fernost wird hier vom Japaner Kudo Chiori gezaubert. Das Konzept genauso sympatisch, wie das professionelle Handling der Bedienungen: Sharing is caring. Vier Personen sollten circa sechs bis sieben Vorspeisen und Sashimis wählen und sich nach kurzer Zubereitungszeit über das Festmahl freuen. Das Beste: dank der open kitchen kann man fast jeden Handgriff beobachten und genau abschätzen, wann es sich auf den Weg zum eigenen Tisch macht. Von uns besonders APPROVED: Das Lachs Carpaccio und das Tatar in der kleinen Eiswaffel — eine Sensation.

Dazu noch eine Hotate & Truffle (flambierte, japanische Jakobsmuschel) und Sie werden von diesem Abend noch sehr lange berichten und schwärmen. Küchendirektor Franz-Josef Unterlechner leitet alle Restaurants mit großer Verve. Wir schauen noch in den SPA. Denn er wurde Juli 2017 neu eröffnet und ist unter Leitung von Marco Fleissner wohl das Aushängeschild, wie ein SPA aus dem Bilderbuch auszusehen hat. Luxuriös, sauber, das Angebot groß, die Atmosphäre einmalig: die indirekte, gedimmte Beleuchtung sowie vielen, verwinkelten Ecken machen es top modern, geheimnisvoll und auch romantisch. Doch bevor wir nun die vielen, tollen Saunen und Kneipbecken aufzählen, möchten wir die Massagen zum Besten geben: Wow.

Es heißt ja immer, man kann es, oder eben auch nicht. Nun, Judith und ihr Team kann. In allerfeinster Art und Weise. Die Hände engelsgleich geführt, jeder möglich zu treffende Punkt wurde gleich mehrmals bearbeitet. Katzen würden schnurren. Wir schnarchten, leider! Denn diese Entspannung brachte eine unaufhaltsame Müdigkeit mit sich. Das wohl größte Lob für eine fremde Person bei einer Massage. Danke für diesen tollen Aufenthalt, es war wirklich besonders schön. Wir kommen wieder. Und beim nächsten Mal wacher und hungriger!

Buchungen unter www.bachmair-weissach.de

Text: Alexander Lewinsky

Foto: Stefan Bogner (2); Patrycia Lukas (1); Presse (4)

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