Endlos lange Sandstrände, türkisblaues Meer und Plamen, soweit das Auge reicht – das ist die Vorstellung vieler Europäer von der Karibikinsel Barbados. Keine Angst, wir möchten Sie hier nicht enttäuschen, denn diese traumhaften Ecken gibt es dort tatsächlich. Stattdessen möchten wir Ihnen diesmal eine im wahrsten Sinne grüne Seite der Insel vorstellen, eine Bewegung die aus einem Bestreben nach wirtschaftlicher Unabhängigkeit sowie dem Erhalt der eigenen Ressourcen entstand.
Denn gerade die derzeitige globale Krise, in der Import vieler Grundnahrungstoffe beinah komplett zum Stillstand kam, zeigt, wie wichtig eine Eigenversorgung und ein nachhaltiges Denken für die Inselbevölkerung ist. So enstanden mehrere Projekte, die sich zur Aufgabe machten, die Lebensmittelbeschaffung durch eigene Resourcen sicher zu stellen.
Eines, welches uns bei unserem letzten Besuch in Barbados besonders beeindruckt hatte, ist PEG Farm, ein agrikulturisches Anbauverfahren, welches in Barbados und der Karibik einzigartig ist. Hier wird ein neuer Landwirtschaftsstil nach vier Hauptprinzipien praktiziert: Biodynamik, Tierhaltung aus Freilandhaltung, Permakultur auf breitem Acker und ganzheitliches Management. Das angeschlossene Naturreservat entlang der Hackleton-Klippe bietet dazu eine spektakuläre Kulisse für Umweltbewusstsein, regenerative Landwirtschaft und ganzheitliche Lebensgewohnheiten.
Wandert man hier entlang, begegnet man nicht nur vermeintlich unberührten Landschaften; nein, man stößt auch ab und zu auf grüne Weiden für Freilandtiere wie Kühe, Schweine und Hühner, die stark an Bauernwiesen irgendwo im Allgäu erinnern. Workshops und Seminare, die hier für Einheimische sondern auch für Touristen angeboten werden, zeigen nicht nur die traditionelle Verwendung von Pflanzen und Gewürzen aus dem hauseigenen Heilgarten. Denn einheimische sowie internationale Experten lehren dort, wie frei lebende Tiere alle Monate die Weideplätze wechseln, um eine Nachhaltigkeit für das Ökosystem zu schaffen.
Dieser nachhaltige Grundgedanke kommt nicht ohne Grund. Schon seit längerem belastete der Import von teurem Nahrungsmittel die Wirtschaft Barbados. Diese Abhängigkeit wurde nun auch während der aktuellen Krise deutlich, da durch den stockenden Import wichtige Produkte in den Regalen der Händler zu fehlen drohten. Doch dank der neuen Ökobewegung auf der Insel kann Barbados auf eigene Ressourcen zurückgreifen und so eine Eigenversorgung seiner Inselbewohner gewährleisten.
Letzte Woche erreichten uns dieses private Foto aus Barbados. Sie sehen hier, wie Einwohner während der Pandemie mit Lebensmitteln aus landeseigenen Anbau, unter anderem auch von Erzeugnissen aus der PEG Farm versorgt werden.
Denn während andere Regierungen stark mit der Pandemie zu kämpfen hatten, war die Anzahl der Infektionsfälle auf der Insel dank schnell eingeleiteten Schutzmaßnahmen verhältnismäßig niedrig. Mittlerweile bereitet sich die Bevölkerung wieder auf die ersten Besucher vor. Viele Fluggesellschaften, wie auch Lufthansa, planen derzeit die Wiederaufnahme internationaler Destinationen vor, eins der Ziele ist auch Bridgetown voraussichtlich mit Beginn des Winterflugplans.
Wir von APPROVED durften die Insel vor einiger Zeit kennenlernen und sind wahre Anhänger der gastfreundlichen Bajan Kultur und der naturbelassenen Ecken geworden. Sie dürfen sich daher schon jetzt auf ein ausführliches Barbados Special in einen unserer nächsten Ausgaben freuen. Darin informieren wir Sie auch noch ausführlicher über Ausflüge zur PEG Farm sowie weiteren ökonomisch fortschrittlichen Projekten wie Aquaponic Systems und die 1 Tree for every Bajan Initiative.
Und bis die ersten europäischen Flieger wieder gen Karibik abheben, lauschen wir weiter den Klängen von Red Sun Barbados:
When the sun sets
We will not forget the
Red sun over paradise
Weitere Informationen über Reisen nach Barbados gibt es hier.
Titelbild: Landhäuser in Naniki Barbados