Let‘s Talk mit Monika Gruber

Celia Tremper’s Fragebogen zum Herbst mit Persönlichkeiten unserer Zeit: Monika Gruber.

In unserem exklusiven Interview gewährte uns die Kabarettistin, Schauspielerin und Autorin ungewohnt tiefe Einblicke in Ihr privates Leben.

Mit welchem Gefühl sind Sie heute aufgewacht?
Wie immer: von einem penetrant piepsenden Wecker geweckt mit wirrem Haar, steifem Nacken und dem drängenden Gefühl, mir am liebsten die Decke noch einmal ganz tief über die verfilzte Haarpracht ziehen zu wollen, um nicht in diese hysterische Welt voller hyperventilierender Klugscheisser, Angsthasen, Grantler und Blockwarte hinauszumüssen. Aber nach dem ersten grünen Tee samt Ingwerwasser freue ich mich wieder auf dieses ganze Theater.

Was sehen Sie, wenn Sie (morgens)in den Spiegel schauen? Jemanden, der mir ziemlich ähnlich sieht.

Der entscheidende Wendepunkt in Ihrer Karriere?Der Wunsch, als Künstler autark sein zu wollen und daraufhin – nach Ermutigung durch meinen Freund Günter Grünwald – ein Solo-Programm geschrieben zu haben.

Was nervt Sie aktuell?
So lange ist Ihre Kolumne nicht. Aber jetzt amal Ernst beiseite: Das steht alles in meinem neuesten Buch mit dem romantischen Titel „Und erlöse uns von den Blöden“, das ich zusammen mit meinem Spezl Andi Hock geschrieben habe und das Anfang November 2020 erscheinen wird. Dazu fällt mir ein schönes Zitat des grossartigen Ricky Gervais ein: „Mit der Dummheit ist es wie mit dem Tod. Sie ist immer nur für andere schmerzhaft!“

Neben wem würden Sie gerne auf einem 12 Stunden Flug sitzen?
Uiiiiiii, da gäbs einige: Ricky Gervais, meinem Lieblingssänger Tony Bennett, Designerin Miuccia Prada, Ex-Fussballer Andrea Pirlo, Jürgen Klopp, Tina Turner, Hans Hermann Tiedje, Stefan Aust, Performance-Künstlerin Marina Abramovic und natürlich die Queen, aber nur zusammen mit Prinz Philip.

Wann sagen Sie nicht immer die Wahrheit?
Wenn mich morgens jemand fragt: „Geht’s gut?“

Drei Dinge, die ganz oben auf Ihrer To-Do-Liste stehen?
Weniger Weißwein trinken, Büro aufräumen, Gelassener bleiben (aber dazu MUSS ich trinken), Weniger Netflix schauen

Welche Streaming-Serien sehen Sie?
Good Girls, Follow the money (grossartige dänische Serie!), Dead to me und gerade habe ich “Virgin River” in einem Rutsch durchgeschaut: viel Romantik in wunderschöner Landschaft.

Was ist für Sie eine Versuchung?
Seeeehr viel: Schokolade, die Kuchen und Mehlspeisen meiner Mama, gutes Essen generell, Weißwein/Prosecco/Negroni, Mode, vor allem Schuhe und Taschen und ich kaufe ständig Deko-Objekte: Vasen, Kerzen, Schalen, Tabletts, schöne Stoffservietten……und ich bin süchtig nach ausgefallenen Düften und Lippenstiften: Auf der Suche nach dem perfekten Nude-Ton habe ich schon dreimal genau denselben Farbton gekauft. Mein Bruder nennt mich nicht umsonst: „Lady Gaga“!

Ihr Lieblingshotel / Restaurant – und warum?Mein Lieblingshotel ist seit vielen Jahren das „Posthotel“ am Achensee, einfach, weil ich es so lange kenne, dass es sich für mich wie „Heimkommen“ anfühlt, sobald ich die Lobby betrete und den hauseigenen Duft schnuppere. Aber es gibt auch wunderschöne Hotels in Südtirol, das „Villa Eden“ in Meran zum Beispiel, dessen wunderschöner, gepflegter Garten wirklich paradiesisch ist. Mein derzeitiges Lieblings-restaurant in München ist das „Goldig im Boettner“, wo sich die Besitzerinnen Irene und Lisa liebevoll und aufmerksam um das Wohl ihrer Gäste bemühen. Und: Ich freue mich schon sehr darauf, wenn mein Freund Hans-Jörg Bachmaier hoffentlich bald sein neues Lokal in München eröffnen wird. Ich vermisse seine Marillenknödel schon ganz arg!

Gute Freundinnen: Bambi-Preisträgerin 2017
Monika Gruber mit unserer Expertin Celia Tremper. Photo: Jens Hartmann (@jenshartmann_com)

Wofür wollen Sie sich mehr Zeit nehmen?
Fürs Kochen mit meiner Mama. Ich muss all ihre Schmankerl mit ihr zusammen kochen und dann die Zutaten aufschreiben, damit nichts in Vergessenheit gerät, vor allem nicht das Rezept für ihre himmlischen „Auszogenen“.

Worüber ärgern Sie sich heute noch?
Kein Kind bekommen zu haben.

Was bereuen Sie – nicht gelernt zu haben?Klavierspielen: Ich Depp habe nach 9 Jahren Unterricht einfach aufgehört.

Auf wen können Sie sich zu 100% verlassen?
Auf meine Familie und Thomas, meinen Mann (ich nenne ihn „meinen Mann“, weil Lebensgefährte oder Freund irgendwie nach Shoppingbegleiter klingt und dafür habe ich ja meine schwulen Freunde!). Ausserdem bin ich glücklicherweise im Besitz von drei sehr guten Freunden, die mich schon kannten, als ich noch Monika und nicht „die Gruberin“ war.

Welche Eigenschaften – Talent haben Sie von Ihrer Mutter / Vater geerbt?
Ich habe das gute Mundwerk von meiner Mama und leider die Beine von meinem Vater.

Auf diese 208 Seiten kann man gespannt sein: zumal ihr Co-Autor Andreas Hock heißt, der mit seinem Buch „Bin ich denn der Einzigste hier, wo Deutsch kann?“ ein halbes Jahr auf der Spiegel Bestseller-Liste stand.
Erscheint am 02.11.2020 im Piper Verlag für 20,00 Euro.

 

Du magst vielleicht auch